Behutsam fuhren die beiden Reisebusse das letzte Stück des Berges hinauf. Bis auf einen Wegweiser am Anfang der Straße weist nichts darauf hin, dass hier, inmitten eines dichten Waldes mit Ausblick auf eine malerische Landschaft, eines der Zentren für politische Häftlinge des Nationalsozialismus liegt: das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof. Es liegt im Westen des Elsass' und ist einer von zehn Erinnerungsorten, die vom französischen Verteidigungsministerium mit dem Titel "Haut lieu de la mémoire nationale" ausgezeichnet wurden.

Am 22. September 2023 wurde die Gedenkstätte zum Ziel jener Reisebusse, besetzt mit elf Schüler*innen des Leistungskurses Geschichte der MSS 13 und etwa 80 weiteren interessierten Schüler*innen der Klassenstufen 10 bis 13, sowie den begleitenden Lehrkräften Herrn Stern, Frau Kalkan und Frau Wagner. Bereits während der Busfahrt begannen einige Schüler*innen unseres Leistungskurses mit einer kurzen Einführung in den Nationalsozialismus und einigen allgemeinen Informationen über das ehemalige Konzentrationslager. Neben der organisatorischen Planung hatten wir diese, gemeinsam mit Präsentationen zu den einzelnen Stationen des Lagers, schon Monate vorher im Unterricht vorbereitet, wobei uns unser Fachlehrer Herr Stern immer tatkräftig unterstützte. Finanziell gefördert wurde die Exkursion durch das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz, welches unter anderem schulische Gedenkarbeit und Projekte zur Demokratiebildung unterstützt.

Von der Anmeldung im modern gestalteten CERD, dem Europäischen Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers, führt ein Weg vorbei an Skulpturen und ersten Informationstafeln zum Eingang des Lagers. Umgeben von einem hohen Stacheldrahtzaun und mehreren Wachtürmen lässt es sich nur durch ein Tor aus Holz und noch mehr Stacheldraht betreten. Der Hang ist steil, der Wind trotz Sonnenschein unangenehm kühl - Eindrücke, die kein regulärer Geschichtsunterricht und auch nicht unsere umfangreiche Vorbereitung vermitteln können. Wie sehr ein Häftling in der Zeit des Nationalsozialismus dort gelitten haben muss, können wir nur noch erahnen. Da die offiziellen Führungen in der Regel nur in Französisch angeboten werden, übernahmen wir diese eigenständig mithilfe unserer Präsentationen und erläuterten die Entstehung und Funktion der einzelnen Orte, wir illustrierten die Grausamkeit der Verbrechen. Während im Laufe des Tages manche Schüler*innen immer nachdenklicher und ruhiger schienen, tauschten sich andere angeregt und häufig auch schockiert über ihre Eindrücke aus, was auch in der finalen Reflexionsrunde im großen Kreis aufgegriffen wurde.

Ob nun beklemmende Räumlichkeiten wie die Gaskammer und enge Gefängniszellen, originale Kleidungsstücke der Gefangenen, auf Infotafeln und in unseren Vorträgen vorgestellte Biografien oder Zeichnungen und Gemälde von Insassen, die in der Ausstellung präsentiert werden - es waren sicherlich ganz unterschiedliche Eindrücke, die jeder von uns aus Natzweiler-Struthof mitgenommen hat. Doch aus meiner Sicht riefen sie uns allen ins Bewusstsein, dass solch abartige, aktuelle Verbrechen aufhören und weitere Gräueltaten dieses Ausmaßes in Zukunft verhindert werden müssen.

Johanna Maria Willenbücher, MSS 13


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