Sozialkunde ist ein sehr lebendiges und lebensnahes Fach mit mannigfachen aktuellen Bezügen zu unserer sozialen Alltagswelt. Im Fach Sozialkunde beschäftigen wir uns mit allen Dimensionen des Menschen als einem Gemeinschaftswesen und widmen uns den ebenso vielfältigen wie komplexen Strukturen, Beziehungen und Prozessen, die zwischen jedem Einzelnen, den verschiedenen sozialen Gruppen und Gemeinschaften sowie der Gesellschaft bestehen. Hierbei spielt das Fächer verbindende Arbeiten eine wesentliche Rolle. Der Sozialkundeunterricht macht deutlich, dass politische, gesellschaftliche, kulturelle Themen miteinander verzahnt sind und dass etwa Fragen der (Zeit-)Geschichte, der philosophischen Ideengeschichte und der Wirtschaft Dreh- und Angelpunkte des Faches bilden.
Neben der Vermittlung entsprechender Inhalte und Kompetenzen ist es das primäre Ziel des Sozialkundeunterrichts, die Schülerinnen und Schüler zur qualifizierten Demokratiefähigkeit, zu einer begründeten persönlichen Urteilsbildung und damit zum mündigen Bürger unseres demokratischen Gemeinwesens zu erziehen. Unsere Schülerinnen und Schüler lernen, persönliche und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich für ihre Interessen und die Belange ihrer Mitmenschen einzusetzen. Dieser Lernprozess beginnt in der neunten Jahrgangsstufe, in der Sozialkunde einstündig unterrichtet wird.
Die Lehrinhalte reichen in der Mittelstufe vom Leben in Familie, Gruppen und Gemeinschaften bis zur Politik auf der Gemeindeebene und dem Bundesland, vom Rechtssystem über den Umgang mit Massenmedien bis zur Sozialen Marktwirtschaft. In der zehnten Jahrgangsstufe, in der das Fach zweistündig unterrichtet wird, liegen die thematischen Schwerpunkte auf dem politischen System der Bundesrepublik Deutschland, dem Funktionieren und den Herausforderungen der Europäischen Union sowie den internationalen Beziehungen.
Bei der Erarbeitung dieser Themen werden vielseitige und abwechslungsreiche Fachmethoden und Arbeitstechniken eingeübt und produktiv angewendet. Hierzu gehören unter anderem Rollenspiele, Präsentationen, Exkursionen zu Gerichtsverhandlungen und ein Betriebspraktikum. Am Ende der Klassenstufe Zehn verfügen die Schülerinnen und Schüler neben der Fach- und Problematisierungskompetenz auch über ein hohes Maß an Selbst- und Sozialkompetenz (Teamfähigkeit, Gesprächsregeln, Kritik- und Diskussionsfähigkeit, Recherche- und Präsentationstechniken etc.).
In der Oberstufe kann Sozialkunde im Rahmen des neuen Fachs „Sozialkunde/Erdkunde" als Grundkurs oder aber als Leistungskurs Sozialkunde gewählt werden. An unserer Schule wird von diesem LK-Angebot regen Gebrauch gemacht. Die inhaltliche und methodische Arbeit wird dabei in ausdifferenzierter Form fortgesetzt und intensiviert. Während sich in der elften Jahrgangsstufe der Fokus auf die soziologischen und die Wirtschaftsthemen richtet (Grundlagen, Struktur, Probleme und Wandel der Gesellschaft, Ökonomische Bildung, Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsprozesse), werden ab der zwölften Jahrgangsstufe erneut der politische Prozess und das politische System der Bundsrepublik behandelt. Hinzu kommen die politische Ideengeschichte sowie der Vergleich mit anderen Regierungssystemen, bevor im Jahrgang 13 der Blick auf die Europäische Integration und die Dimensionen der Internationalen Politik (Institutionen, Geschichte, Probleme wie Globalisierung und Terror) das Themenspektrum des Fachs abrunden.
September 2013 (Wagner)