„Niemand ist zu jung oder zu alt, um etwas für die Gesundheit seiner Seele zu tun.“ − Epikur
Für die antiken Denker stand es außer Frage, dass die Beschäftigung mit der Philosophie, der Mutter aller Wissenschaften, essentiell für den Menschen ist.
Die Ethik stellt dabei eine Teildisziplin der Philosophie dar, die sich mit den lebens-praktischen Aspekten dieses Faches beschäftigt. Hier geht es beispielsweise um Fragen, die unser gesellschaftliches Zusammenleben (Themenbeispiele: Regeln, Normen und Werte; moralisches Handeln und Argumentieren; Umgang mit Konflikten; Gerechtigkeit, Verantwortung, Umwelt und Tierethik…) aber auch die eigene Lebensgestaltung betreffen (Themenbeispiele: Bedeutung von Arbeit, Eigenverantwortung, Freiheit, Weltreligionen…).
Die Oberstufe erlaubt dann einen Blick auf die Metaebene, um, je nach Fortgang des Kurses, einige Aspekte des Menschseins vertiefend zu betrachten. Dabei bieten die Grundfragen Immanuel Kants das gedankliche Grundgerüst:
Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was darf ich hoffen?
Was ist der Mensch?
Im Zentrum des Ethikunterrichts steht also der Mensch als denkendes und handelndes Wesen, um den Schülerinnen und Schülern auf der Grundlage von philosophischen Texten, Lektüren und Diskussionen Anleitungen und Hilfestellungen zur Reflexion, Identitätsbildung und Orientierung in einer stetig komplexer wirkenden Welt mit auf den Weg zu geben.
Immanuel Kant: „Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal […]: dass sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann; denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann; denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.“
Es bleibt also spannend…