So, dann war es nun soweit. Am 15. Oktober um 13 Uhr des Jahres 2014 landeten wir am Flughafen Pudong in Shanghai. Natürlich waren wir alle sehr aufgeregt auf die bevorstehenden zwei Wochen, aber auch erschlagen von dem 10stündigen Flug. Die nächsten drei Tage verbrachten wir in Shanghai und besichtigten in der Zeit die Altstadt mit dem Kaisergarten, den drittgrößten Turm der Skyline von Pudong und eine Perlenfabrik. Am dritten Tag fuhren wir in eine kleine Wasserstadt weiter außerhalb und von dort – mit Abstecher in eine Seidenfabrik - zum Bahnhof in Suzhou, von wo aus wir mit dem Nachtzug nach Xi'an fuhren. Ich kann ohne zu übertreiben sagen, dass der Nachtzug der schlimmste Teil der Reise war.
Aber als wir die 12 Stunden Fahrt mit wenig Schlaf hinter uns hatten, wurden wir gleich an die Schule in Xi'an gefahren und dort sehr herzlich begrüßt. Danach hat sich unser aller Tagesprogramm geteilt, da wir nun mit unseren Gastfamilien nach Hause fuhren. Als wir uns am Montag wieder trafen, besuchten wir die ersten drei Schulstunden: Erste Stunde Musik und danach zwei Stunden Englisch. Anschließend haben wir uns alle mit unseren Austauschpartnern und anderen chinesischen Schülern im Empfangshaus getroffen, um über Politik, Medien und sonstiges zu reden und zu diskutieren. Dabei haben wir viele neue Bekanntschaften mit anderen Schülern gemacht. Am Nachmittag war wieder Programm mit der Familie bzw. Freunden der Austauschpartner.
Der siebte Tag unserer Reise war für viele das Highlight, denn wir besuchten die Terrakottaarmee. Die mehreren Hallen voller alter Ausgrabungsstücke und vor allem die Armee selbst, waren sehr beeindruckend. Nachmittags haben wir dann noch einen Park mit heißen Quellen besucht. Am Abend mussten (bzw. wäre es besser gewesen, wenn es jeder getan hätte)wir alle zeitig ins Bett gehen, da am nächsten Morgen das Sportprogramm anstand.
Aber zuerst mussten wir in einen Deutschunterricht und in den Unterricht unserer Austauschschüler. In diesen hat man gemerkt, dass, anders als man denkt, der Unterricht nicht so diszipliniert abläuft. Es wird geschlafen, getratscht oder es werden die Hausaufgaben für die nächste Stunde gemacht. Im Anschluss an den Unterricht durften wir noch ein bisschen für die Abschlussfeier proben. Aber dann ging es los: Ein Sportprogramm mit den Disziplinen Fußball und Basketball fand statt.
An diesem Tag lernten wir auch noch andere Schüler aus Deutschland kennen. Diese kamen aus Oldenburg und waren für drei Tage in Xi'an. Besonders oft trafen wir bei den Proben für das Abschlussfest aufeinander. Am nächsten Tag war es auch schon so weit, das Abschlussfest fand am Abend statt. Mit aller Mühe probten wir und arbeiteten wir an unseren Präsentationen und dafür, dass viele unserer Programmpunkte kurzfristig geplant waren, war es doch ein gelungener Abend. Und wir schafften es, dass an diesem Abend keine Abschiedstränen flossen, obwohl wir alle wussten, dass dies der letzte gemeinsame Abend mit unseren neuen chinesischen Freunden war.
Doch am folgenden Tag war die Trauer groß, nachmittags trafen wir uns das letzte Mal an der Schule und verabschiedeten uns... Die zweite Fahrt mit dem Nachtzug war zum Glück nicht so schlimm wie die erste und fühlte sich auch kürzer an. Früh ging es gleich mit dem Programm in Peking weiter - so früh, dass beim Besuch eines alten Viertels noch nicht alle Geschäfte geöffnet hatten. Nach einem kurzen Frühstück ging es zum Platz des Himmlischen Friedens und direkt weiter zur Verbotenen Stadt. Sie war riesig, wir brauchten Stunden zum vollständigen Erkunden. In der Dämmerung fuhren wir mit dem Bus zum Olympiastadion, genannt „Vogelnest".
Aber all dies war nichts im Vergleich zum Besuch der Chinesischen Mauer am nächsten Tag. Diese war sehr beeindruckend, weil wir sie an einer sehr steilen Stelle besichtigten und es einen viel Anstrengung kostete, die vielen Stufen hinauf zusteigen. Anstrengend war es auch, am letzten Tag die lange Heimreise anzutreten. Wir erreichten Deutschland wieder wohlbehalten am Dienstag, den 28. Oktober.
Danke für die gute Begleitung und Betreuung durch unsere Lehrer Frau Detroy, Herr Strobel, Herr Weber und Herr Nietzsche.
Zài jiàn! Thea Weisenbach, Klasse 10d